Nicht nur der der Bond-Film "A Time to Die", sondern auch neue Arbeiten unter anderem von Wes Anderson, Denis Villeneuve oder Steven Spielberg wurden aufgrund der Covid-19-Pandemie auf 2021 verschoben, daneben darf man aber auch auf neue Filme von Paul Thomas Anderson, Leos Carax oder Jonathan Glazer gespannt sein.
Wenn alles klappt, wird der 25. Bond-Film "A Time to Die" nun ein Jahr nach dem ursprünglich geplanten Starttermin am 2. April 2021 anlaufen. Ein ähnliches Schicksal erlitten Denis Villeneuves Neuverfilmung von Frank Herberts Science-Fiction-Roman "Dune", der nun statt Dezember 2020 am 1. Oktober 2021 starten soll, und Steven Spielbergs "West Side Story", dessen Start von Dezember 2020 auf Dezember 2021 verschoben wurde.
Gespannt war man auch schon auf Wes Andersons "The French Dispatch", der im virtuellen Line-up des entfallenen Filmfestivals von Cannes stand, dann im Oktober in die Kinos kommen sollte, dessen Starttermin nun aber offen zu sein scheint. Für Cannes ausgewählt war auch Thomas Vinterbergs "Drunk – Der Rausch", der im Laufe des Jahres schon auf diversen Festivals vorgestellt wurde und vor kurzem bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises der große Sieger war. – Ende Januar soll "Der Rausch" jetzt in den österreichischen Kinos anlaufen. Nur eine Woche später soll Chloé Zhaos Venedig-Sieger "Nomadland" folgen. Auch Pietro Marcellos hochgelobte Jack-London-Verfilmung "Martin Eden" soll in diesem Frühjahr endlich in den deutschen und österreichischen Kinos starten.
Wenig bekannt ist bislang über Paul Thomas Andersons "Soggy Bottom", der in den 1970er Jahren spielt und von einem Highschool-Schüler handelt, der gleichzeitig als Schauspieler arbeitet. Von Guillermo del Toro wird ein Remake des Film noir "Nightmare Alley" angekündigt, während Jane Campion in "The Power of the Dog", der auf einer Ranch in Montana spielt, vom Konflikt zwischen zwei Brüdern erzählt.
Joel Coen wiederum arbeitet unter dem Titel "The Tragedy of Macbeth" an einer Adaption des berühmten Shakespeare-Stücks, während "Under the Skin"-Regisseur Jonathan Glazer schon seit längerem an einem noch titellosen Film über den Holocaust arbeitet. Terrence Malick widmet sich nach dem Jägerstätter-Film "A Hidden Life" dagegen in "The Last Planet" dem Leben von Jesus.
"La La Land"-Regisseur Damien Chazelle fokussiert nach dem Weltraum-Ausflug mit "First Man" in "Babylon" auf das Hollywood der ausgehenden Stummfilmzeit, während Baz Luhrmann an einem noch titellosen Biopic über Elvis Presley arbeitet. Neues wird mit "Red Rocket" auch von "The Florida Project"-Regisseur Sean Baker angekündigt sowie von "Vox Lux"-Regisseur Brady Corbet, der in "The Brutalist" von einem Architekten erzählen soll, der über drei Jahrzehnte an seinem Meisterwerk arbeitet. Fans von Thrillern könnte dagegen Scott Cooper mit "Antlers" ein Highlight bescheren.
Ins Mittelalter wird nicht nur David Lowery mit "The Green Knight" entführen, sondern auch Ridley Scott mit "The Last Duel". Zudem soll von Scott 2021 mit "Gucci" auch sein Film über die italienische Mode-Dynastie ins Kino kommen. Gespannt sein darf man auch auf neue Filme von "The Lighthouse"-Regisseur Egger, der in dem im Nordeuropa des 10. Jahrhunderts spielenden "The Northman" eine Rachegeschichte erzählt, auf Edgar Wrights ("Baby Driver") im London der 1960er Jahre spielenden "Last Night in Soho" und James Grays im Queens der 1980er Jahre spielende Coming-of-Age-Geschichte "Armageddon Time".
Schon letztes Jahr angekündigt wurden Paul Verhoevens im 17. Jahrhundert spielende Nonnengeschichte „Benedetta“ und Mia Hansen--Løves „Bergman Island“, in dem es um die Reise eines amerikanischen Filmemacher-Paars zum Haus von Ingmar Bergman auf der Insel Fårö geht. Schon fertig sein sollte Leos Carax´ ("Holy Motors") Musical „Annette“ und auch von Claire Denis wird mit "Radioscope" ein neuer Film angekündigt, der in der Welt des französischen Radios spielen soll.
Weitere vielversprechende französische Produktionen sind "Petite Maman", in dem Celine Sciamma nach dem meisterhaften historischen Film "Portrait de la jeune fille en feu" von Kindheit und Familie in Paris erzählt, sowie Jacques Audiards "Les Olympiades", der von Jugend und Frauenfreundschaft handelt. Mit Spannung erwartet wird auch der neue Film von Cannes-Sieger Ruben Östlund ("The Square"), der in "Triangle of Sadness" von einer Gruppe Models erzählt, die sich an einem Wendepunkt ihrer Karriere befinden.
Aus Österreich sollte Ulrich Seidls "Böse Zeiten" endlich präsentiert werden, wurden die Dreharbeiten doch schon im Mai 2018 (!) abgeschlossen. Auch Stefan Ruzowitzkys historischer Thriller "Hinterland" sollte 2021 in die Kinos kommen. Der Rumäne Cristian Mungiu arbeitet dagegen angeblich an einem Film über die Erfahrungen seiner Großmutter im Zweiten Weltkrieg, während vielleicht auch Sergej Loznitza sein Langzeitprojekt "Babi Yar", in dem er ein Massaker an 33.000 Juden durch die deutsche Wehrmacht aufarbeitet, 2021 endlich fertig werden könnte.
Auch aus Asien werden neue Arbeiten von Starregisseuren erwartet. So arbeitet der Südkoreaner Park Chan-wook am Thriller "Decision to Leave", der Thailänder Apichatpong Weerasethakul an „Memoria“ und der Taiwanese Hou Hsiao Hsien soll mit „Shulan River“ einen neuen Film in Arbeit haben. Bei Hou kann es allerdings bis zur Fertigstellung ebenso länger dauern wie bei Wong-Kar-Wai, der schon mehrere Jahre an „Blossoms“ arbeitet, der den Abschluss einer Trilogie bilden soll, die der Hongkonger mit „In the Mood for Love“ begonnen und mit „2046“ fortgesetzt hat.
Trailer zu Wes Andersons "The French Dispatch"
Comments