Der wöchentliche Rundblick über Filmhighlights in den werbefreien TV-Sendern: Filme u.a. von Paul Schrader, Edgar Reitz, Jean-Pierre Melville, Helmut Käutner und Bernhard Wicki.
Am Freitag, den 7.5. zeigt 3sat Bernhard Wickis immer noch erschütternden Kriegsfilm "Die Brücke" (3sat, 20.15 Uhr, in dem Jugendliche kurz vor Kriegsende verpflichtet werden, eine unwichtige Brücke gegen die Alliierten zu verteidigen. Eine nüchterne, aber gerade dadurch spannende Nachzeichnung der Ereignisse während der Kubakrise im Oktober 1962 bietet Roger Donaldson mit "Thirteen Days" (3sat, 22.25 Uhr). SRF 1 bietet dagegen mit dem 1968 entstandenen Science-Fiction-Film "Barbarella" ein Musterbeispiel für knallig-comichaftes Kino (SRF 1, 23.50 Uhr).
Am Samstag den 8.5. kann man eine George Clooney-Nacht machen. Auf Steven Soderberghs trickreiche Krimikomödie "Out of Sight" (ZDF 01.00 Uhr) folgt dabei mit "Hail, Caesar!"(ZDF, 2.55 Uhr) ein einfallsreicher parodistischer Blick der Coen-Brüder auf das Hollywood der 1950er Jahre, ehe nochmals die Coen-Brüder mit der Screwball-Komödie "Ein (un)möglicher Härtefall" (ZDF, 4.30 Uhr) den Marathon beschließen.
Am Sonntag, den 9.5. widmet Arte mit dem Western "Die Gewaltigen" (arte, 20.15 Uhr) und einer Dokumentation Kirk Douglas (arte, 21.50 Uhr) einen Schwerpunkt. Ein düsteres Bild der deutschen Nachkriegszeit zeichnet Helmut Käutner in "Schwarzes Kies", in dem es 1960 im Hunsrück zu Konflikten zwischen stationierten US-Soldaten und Einheimischen kommt (3sat. 23.10). Ein Meisterwerk über die französische Resistance gelang dagegen Jean-Pierre Melville mit "Armee im Schatten" (3sat, 2.45 Uhr). Einen epischen Heimatfilm weit abseits von Kitsch bietet Edgar Reitz, der in "Die andere Heimat" von der Sehnsucht der Emigration in einem Hunsrück-Dorf in der Mitte des 19. Jahrhunderts erzählt. Paolo Sorrentinos wiederum lässt in "Youth – Ewige Jugend" seine großartigen Hauptdarstellern Michael Caine und Harvey Keitel auf ihr Leben zurückblicken und über das Alter lamentieren (ARD, 1.45 Uhr).
Am Montag, den 10.5. zeigt arte mit "Die 317. Sektion" einen wenig bekannten Kriegsfilm über den Indochinakrieg (arte, 20.15 Uhr). Nigel Cole lässt in der Komödie "We Want Sex" britische Arbeiterinnen 1968 im Kampf um gleiche Entlohnung wie die Männer auf die Barrikaden gehen (NDR, 23.15 Uhr), während in Wolfgang Beckers Erfolgsfilm "Good Bye, Lenin" einer schwerkranken ostdeutschen Sozialistin der Fall der Berliner Mauer verschwiegen wird (MDR, 23.10 Uhr).
Am Dienstag, den 11.5 sorgen Peter Simonischek und Sandra Hüller in Maren Ades großartiger Tragikomödie "Toni Erdmann" für beste Unterhaltung (WDR 22.15 Uhr). Wem mehr nach einem starken Drama über das Ende einer Liebe ist, kommt bei Derek Cianfrances "Blue Valentine – Vom Ende einer Liebe", in dem Michelle Williams und Ryan Gosling brillieren, auf seine Kosten (Hessen, 00.00 Uhr).
Am Mittwoch, den 12.5. sorgt Denis Arcand mit "Der unverhoffte Charme des Geldes" für einen flotten Mix aus Heist-Movie und Komödie, bei dem auch die Kapitalismuskritik nicht zu kurz kommt (arte, 20.15 Uhr).
Am Donnerstag, den 13.5. sorgt Paul Schrader mit dem dichten Drama "First Reformed", in dem Ethan Hawke als Pfarrer zunehmend zweifelt und verzweifelt für einen Höhepunkt (SRF 1, 23.45 Uhr). Stark ist aber auch "Detroit", in dem Kathryn Bigelow packend den durch eine Razzia ausgelösten Bürgeraufstand in Detroit im Jahr 1967 nachzeichnet (SRF 2, 22.45 Uhr).
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