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  • AutorenbildWalter Gasperi

Streaming: Neu bei Mubi und Filmingo im Mai


Atlantis (Walentyn Wassjanowytsch)

Ein kleiner Streifzug durch das vielfältige Mai-Angebot der Arthouse-Streaming-Plattformen Mubi und Filmingo im Mai.


Zwischen den USA und den Ländern des Südens und zwischen Dokumentarfilmen und Spielfilmen pendelt das – teilweise nur in der Schweiz und in Liechtenstein verfügbare - Angebot von filmingo im Mai. Starkes US-Indie-Kino bietet Benh Zeitlins von magischem Realismus bestimmter "Beasts of the Southern Wild", während Craig Gillespie mit "I, Tonya" ein großartig gespieltes, schillerndes Biopic über die "Eishexe" Tony Harding gelang.


Jia Zhangke erzählt dagegen in "Mountains May Depart" anhand von Einzelschicksalen in drei Kapiteln vom Wandel Chinas im Laufe von 25 Jahren, während Rohena Gera in "Sir - Die Schneiderin der Träume" vor dem Hintergrund der indischen Klassengegensätzen von einer unmöglichen Liebe, aber auch von einer Emanzipation erzählt. Nordafrikanisches Kino wird mit "Bab´aziz" geboten, in dem der Tunesier Nacer Khemir einen bildgewaltigen märchenhaften Erzählteppich im Stil von "1001 Nacht" webt.


Einblick in das Leben von Messies bietet Ulrich Grossenbacher in seinem Dokumentarfilm "Messies", während Johannes Holzhausen in "Das große Museum" in Direct-Cinema-Stil kommentarlos ein Porträt des Kunsthistorischen Museums in Wien zeichnet und dabei auf unterschiedlichste Bereiche blickt. Alain Tanner widmet sich in seinem schon 1995 entstandenen Dokumentarfilm "Les hommes du port" dagegen den Hafenarbeitern in Genua und als exklusive Premiere bietet filmingo im Mai den Dokumentarfilm "Un pays qui se tient sage", in dem David Dufresne ausgehend von den Protesten der französischen "gillets jaunes" und den daraus resultierenden Polizeieinsätzen das Monopol des Staates auf die Anwendung legitimer Gewalt untersucht.


Mubi bietet auch im Mai einen Mix aus Klassischem und Brandneuem. Céline Sciammas Debüt "Tomboy", in dem ein zehnjähriges Mädchen sich als Junge fühlt, wird hier ebenso angeboten wie James Grays Melodram "The Immigrant", in dessen Mittelpunkt eine von Marion Cotillard gespielte Polin steht, die Anfang der 1920er Jahre in die USA einwandert. Der hinreißende australische Animationsfilm "Mary and Max" über die Brieffreundschaft zwischen einem einsamen australischen Mädchen und einem am Asperger-Syndrom leidenden älteren New Yorker steht ebenso aus dem Programm wie Nikolaus Geyrhalters von langen statischen Totalen bestimmter, bildgewaltiger Blick auf die Massenproduktion von Lebensmitteln in "Unser täglich Brot".


Mit Joe Wrights "Pride and Prejudice" fehlt auch ein schwungvoller Kostümfilm nicht und mit Mike Leighs "Secret and Lies" ein präziser Blick auf die alltäglichen Nöte und Sorgen der britischen Unterschicht.


Schwerpunkte gelten Alan Parker, dessen Thriller "Angel Heart" ebenso präsentiert wird wie der Musikfilm "The Commitments", sowie dem Regisseur und Fotografen Anton Corbijin. Von Corbijn wird mit "Control" sein Spielfilm über den Joy-Divison-Sänger Ian Curtis sowie mit "Life" ein Spielfilm über die Entstehung der Fotoreportage, die der Fotograf Dennis Stock 1955 über James Dean machte, angeboten.


Fortgesetzt wird die Reihe mit Filmen der Ungarin Márta Mészáros, während andererseits mit "Inspektor Lavardin" eine Claude-Chabrol-Reihe gestartet wird. Entdecken kann man auch das Werk mit den Dokumentarfilmen "The Trial - Der Prozess", "Blockade" und "The Event" auch den Ukrainer Sergei Loznitsa.


An exklusiven Premieren gibt es den dystopischen ukrainischen Spielfilm "Atlantis" sowie Bertrand Bonellos hochgelobten "Zombi Child". Dazu kommt auch das mexikanische Debüt "Los conductos" sowie Sophie Romvarys 17-minütiger Dokumentarfilm "Still Processing", in dem laut Pressemitteilung der Fund alter Familienfotos scheinbar überwundene Gefühle der Trauer und Erinnerungen weckt.


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