Ein suspendierter New Yorker Polizist versucht im Alleingang den Mord an seinem Kollegen aufzuklären. – Howard W. Kochs 1973 entstandener, ungeschminkter Polizeifilm, dem Robert Duvall den Stempel aufdrückt, ist bei explosive media (Vertrieb: Koch Films) auf DVD und Blu-ray erschienen.
Von einer Discokugel schwenkt die Kamera auf eine Tanzveranstaltung – und schon ist man mit Musik, Kleidung und Frisuren mitten in den 1970er Jahren. Abrupt endet die Partystimmung mit einer Polizei-Razzia, bei der der Polizist Eddie Ryan (Robert Duvall) einen flüchtenden Puertoricaner aufs Dach des Gebäudes verfolgt. Im Handgemenge stürzt der Mann in den Tod, gegen Ryan wird eine interne Untersuchung eingeleitet und er wird suspendiert.
Aus seiner Ablehnung gegenüber den Puertoricanern macht der irischstämmige Cop kein Hehl. Nur als "Chilifresser" bezeichnet er sie und der Film übernimmt dadurch, dass hier alle Puertoricaner Verbrecher sind und konsequent aus der Perspektive des von Robert Duvall mit großer Präsenz gespielten Protagonisten erzählt wird, zumindest teilweise dessen rassistische Haltung.
Ganz auf Duvall zugeschnitten ist der Film, in jeder Szene ist er präsent. Nach seiner Suspendierung findet er einen Job als Barkeeper und in Maureen (Verna Bloom) eine Freundin. Ein ruhiges Leben könnte er führen, doch als er erfährt, dass sein langjähriger Partner bei der Polizei ermordet wurde, macht er sich im Alleingang auf die Suche nach dem Täter.
Die Suche führt in den Kreis junger Puertoricaner, die in ihrem Heimatland eine Revolution initiieren wollen, aber auch zu dem ebenfalls puertoricanischstämmigen mächtigen Gangster Sweet Willy (Henry Darrow).
Gekonnt wechselt Koch zwischen Actionszenen und ruhigeren Momenten, zeichnet Ryan als besessenen Polizisten, der zu Gefühlen gegenüber Maureen, die sich liebevoll um ihn kümmert, nicht fähig zu sein scheint. Weder andere noch sich selbst schont er, wenn es darum geht, in diesem schmutzigen – und oft nächtlichen – New York sein Ziel zu erreichen.
Deutlich in der Nachfolge von William Friedkins "French Connection" steht Kochs Film und dessen legendäre Verfolgungsjagd zwischen Hochbahn und Auto wird hier variiert, wenn ein Bus von mehreren Autos durch die Straßen des Big Apple verfolgt wird. Kein Wunder ist es auch, dass Duvalls Figur an Gene Hackmans Cop Jimmy "Popeye" Doyle in "French Connection" erinnert, beruhen doch beide Filme auf den Memoiren des New Yorker Polizisten Eddie Egan.
Mit "French Connection" kann "Wie ein Panther in der Nacht" zwar so wenig mithalten wie mit Sidney Lumets ebenfalls aus dieser Zeit stammendem "Serpico", bietet aber vor allem dank der starken Leistung von Robert Duvall spannende Unterhaltung. Dicht wird auch die Atmosphäre des von Gewalt und Kriminalität bestimmten New York evoziert, auch Anfälligkeit von Polizisten für Korruption angesichts der Angebote der Gangster werden thematisiert, während die Motivation und der Hintergrund der puertoricanischen Revolutionäre doch eher diffus bleiben.
An Sprachversionen bieten die bei explosive media (Vertrieb: Koch Films) erschienene DVD und Blu-ray die englische Original- und die deutsche Synchronfassung sowie Untertitel in diesen beiden Sprachen. Die Extras beschränken sich auf den Kino-Trailer und eine Bildergalerie.
Trailer zu "Wie ein Panther in der Nacht"
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