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The Colors Within

  • Autorenbild: Walter Gasperi
    Walter Gasperi
  • vor 2 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit
"The Colors Within": Berührender und visuell bezaubernder Anime um eine Außenseiterin, die schließlich Freunde findet.
"The Colors Within": Berührender und visuell bezaubernder Anime um eine Außenseiterin, die schließlich Freunde findet.

Eine Schülerin, die ihre Fähigkeit Menschen in unterschiedlichen Farben zu sehen zur Außenseiterin macht, findet in zwei anderen Teenagern, mit denen sie eine Band gründet, Freunde und Glück. – Bei Plaion Pictures / KSM Anime ist Naoko Yamadas visuell bezaubernder und menschlich berührender Anime auf DVD und Blu-ray erschienen.


Oft erzählen japanische Anime Coming-of-Age-Geschichten, laden sie dabei aber zumeist mit dramatischen Ereignissen und Konflikten auf. Nichts davon ist in Naoko Yamadas "The Colors Within" zu finden. Abgesehen davon, dass die introvertierte Schülerin Totsuko Menschen je nach ihrer Ausstrahlung in unterschiedlichen Farben sieht, bleibt Yamadas Film ganz im Alltag verhaftet.


Schon in den ersten Szenen versetzt die 41-jährige Regisseurin in die Perspektive ihrer Protagonistin. Sie lässt die Zuschauer:innen nicht nur mit deren Augen die Welt sehen, sondern lässt sie auch verspielt erklären, wie die Farbwahrnehmung funktioniert. Glücklich ist Totsuko über ihre Gabe aber nicht, macht sie sie doch zur Außenseiterin. Immer wieder geht das tiefreligiöse Mädchen so in die Kapelle des katholischen Mädcheninternats, das sie besucht, und bittet Gott um Gelassenheit, um das Unveränderliche zu ertragen.


Wie Yamada die Wahrnehmung Totsukos in zarten Pastellfarben vermittelt, so bestimmt den ganzen Film ein sanfter Erzählton. Einfühlsam lässt sie sich auf die Gefühlswelt ihrer Protagonistin ein, die der Anblick ihrer Mitschülerin Kimi in Begeisterung versetzt.


Doch plötzlich ist Kimi nicht mehr an der Schule. Getuschelt wird, dass eine Beziehung zu einem Jungen zum Ausschluss führte. Totsuko macht sich auf die Suche nach Kimi und findet diese schließlich in einer Buchhandlung. Weil Kimi dort eine Gitarre bei sich hat, gibt Totsuko vor Klavier zu spielen und als auch noch der Junge Riu dazukommt, ist schnell der Entschluss gefasst, eine Band zu gründen.


Ihre Außenseiter-Position und ihre zunächst verschwiegenen persönlichen Probleme verbinden die drei Teenager. Während Totsuko nämlich ihre Gabe Menschen in Farben zu sehen belastet, wagt Kimi nicht, ihrer Oma, bei der sie lebt, zu erzählen, dass sie von der Schule geflogen ist, und Riu wiederum will nicht in die Fußstapfen seiner Eltern als Ärzte treten.


So probt das Trio bald auf einer der Stadt vorgelagerten Insel in einer leerstehenden Kirche. Langsam beginnen sie dabei übers Musizieren über ihre Sorgen, Gefühle und Wünsche zu sprechen und ihre Einsamkeit zu überwinden...


Yamada erzählt unaufgeregt und vertraut auf die feinfühlige Auslotung der Gefühle ihrer Protagonist:innen, ihrer Verlorenheit und der Sehnsucht nach Freundschaft. Ganz auf Augenhöhe mit Totsuko ist der Film und vermittelt intensiv den Gewissenskonflikt, in den sie stürzt, wenn sie lügt, um mit Kimi zusammen zu sein.


Doch auch wenn das katholische Internat, in dem Kirchenlieder gesungen werden, und die Außenwelt, in der das Trio selbst geschriebene weltliche Songs probt, einen Gegensatz bilden, so werden Internat und Glaube doch nicht negativ, sondern unterstützend gezeichnet. Großes Verständnis für Totsukos Sehnsüchte und Ängste wird hier schließlich auch eine junge Nonne an den Tag legen.


Durch diesen sanften und optimistischen Blick auf die Welt, der auch durch die bestechende Farbdramaturgie, bei der auf alle grellen Töne verzichtet wird, verstärkt wird, ist Yamada sowohl ein visuell bezaubernder als auch menschlich berührender Film über die Schwierigkeiten des Heranwachsens und die Kraft der Freundschaft gelungen.


An Sprachversionen bieten die bei Plaion Pictures erschienene Blu-ray und DVD die japanische Original- und die deutsche, englische und italienische Synchronfassung sowie deutsche, englische und italienische Untertitel. Die Extras beschränken sich auf den Teaser, den Trailer und eine Bildergalerie sowie zwei kurze Videos, in denen einerseits die drei animierten Protagonist:innen und andererseits die dahinter stehenden Sprecher:innen vorgestellt werden.



Trailer zu "The Colors Within"



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