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  • AutorenbildWalter Gasperi

Im Tal des Verderbens - War Paint


(c) Explosive Media

Eine Kavalleriepatrouille soll einem Indianerhäuptling einen Friedensvertrag überbringen. Doch einerseits will dies der Sohn des Häuptlings verhindern, andererseits sorgt innerhalb des Trupps erwachende Goldgier für Spannungen. Lesley Selanders durch kompakte Handlungsführung und starke Landschaftsaufnahmen fesselnder Western ist bei Explosive Media (Vertrieb: Plaion Pictures) auf DVD und Blu-ray erschienen.


Über 120 B-Western drehte Lesley Selander zwischen 1936 und 1968, aber auch Folgen von TV-Serien wie "Lassie", "Fury" oder "Am Fuß der blauen Berge". Der Aufstieg zum A-Regisseur gelang dem 1900 geborenen Kalifornier nie. Sichtlich klein war auch das Budget bei dem 1953 entstandenen "Im Tal des Verderbens", doch dieses vermeintliche Defizit, verstand Selander ins Positive zu wenden.

Denn klein gehalten ist so der Cast, eng geführt die Handlung. Die Reduktion führt zu einer Konzentration, nichts lenkt vom Wesentlichen ab. Unglaublich direkt ist schon der Einstieg, denn ansatzlos setzt der Film mit einer Auseinandersetzung zwischen zwei Weißen und zwei Indigenen in einer sandigen Wüstenlandschaft ein.


Nachdem sich die beiden Indigenen durchgesetzt haben, die Weißen tot zurückbleiben, springt Selander zu einer Kavalleriepatrouille. Nach Erledigung eines Auftrags freuen sich die Männer auf Erholung im Fort, doch noch ehe sie dies erreichen, erhalten sie den Auftrag, Häuptling Graue Wolke einen Friedensvertrag zu überbringen. Unter Zeitdruck steht der von Lieutenant Billings (Robert Stack) geleitete Trupp dabei, denn bis zum Ablauf des Ultimatums bleiben nur sieben Tage.


Ganz auf den Ritt durch die Wüstenlandschaft konzentriert sich Selander. Zum Hauptdarsteller wird diese in dem im Death Valley gedrehten Film. Man meint die Hitze und den Durst förmlich zu spüren, wenn die Strapazen unter der gleißenden Sonne immer unerträglicher werden, die graue Sand- und Felslandschaft die Trockenheit intensiv erfahren lassen.


Im Sohn des Häuptlings bietet sich ihnen zwar ein Führer an, doch bald wird klar, dass dieser den Friedensplan hintertreiben will. Statt zu einer Quelle führt er sie im Kreis, ihre Wasserfässer werden von einer Steinlawine zerstört, das kartographische Material stürzt einen Abhang hinunter, nachdem die Halterung durchgeschnitten wurde, die Pferde werden vertrieben, sodass die Männer ihren Weg zu Fuß fortsetzen müssen.


Die extremen Bedingungen fordern ihren Tribut, sukzessive kleiner wird der Trupp. Auch eine Indigene, der sie begegnen, steht ihnen feindlich gegenüber. Als diese sie zu einer Goldmine führt, brechen auch Spannungen innerhalb der Soldaten aus. Während nämlich der Lieutenant an der Ausführung des Auftrags festhält, beginnt ein Teil der Männer, sich nur noch für das Gold zu interessieren und sich gegen ihren Vorgesetzten aufzulehnen.


Scheint hier zunächst ein negatives Bild der Indigenen, die von Weißen gespielt werden, gepflegt zu werden, stellen sich mit Auftreten der Frau differenziertere Töne ein. Auch ihre Perspektive wird sichtbar, wenn diese Indigene die Gier der Weißen, deren leeren Versprechen und Vertragsbrüchigkeit anprangert.


Ein kleiner Film ist das mit der Konzentration auf den kleinen Trupp und seinen Ritt zwar, aber "Im Tal des Verderbens", dessen Originaltitel "War Paint" sich auf die Kriegsbemalung des Sohns des Häuptlings bezieht, fesselt nicht nur durch seine kompakte Erzählweise, die eindringliche Beschwörung der Strapazen und die atmosphärisch dichte Verankerung in der Landschaft. Auch die knappe Charakterisierung der Soldaten, der Blick auf gruppendynamische Prozesse und die sich sukzessive steigernden Konflikte bis zur gewalttätigen Auseinandersetzung sorgen für Spannung..


An Sprachversionen bieten die bei Explosive Media (Vertieb: Plaion Pictures) erschienene DVD und Blu-ray die englische Original- und die deutsche Synchronfassung sowie Untertitel in diesen beiden Sprachen. Die Extras beschränken sich auf den Kinotrailer, eine Bildergalerie und mehrere Trailer zu weiteren bei Explosive Media erschienenen Western.


Trailer zu "Im Tal des Verderbens - War Paint"



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