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  • AutorenbildWalter Gasperi

Filmbuch: Pixar Museum - Die Geschichte des berühmten Animationsstudios


Das liebevoll gestaltete, großformatige Buch bietet in guter Mischung von Text und Bildern Einblick in die Geschichte des Animations-Studios und dessen bahnbrechende Filme. – Ein wunderbares (Weihnachts)geschenk nicht nur für Fans.


Mit dem ersten Computer animierten Kinofilm "Toy Story" setzte 1995 die Erfolgsgeschichte des Pixar-Studios ein. In der Folge begeisterte man mit Filmen wie "Toy Story 2" (1999), "Die Monster AG" (2001), "Findet Nemo" (2003) "Ratatouille" (2007). "WALL E – Der Letzte räumt die Erde auf" (2008), "Oben" (2009) oder "Alles steht Kopf" (2015) nicht nur kleine und große Zuschauer:innen, sondern auch die Kritiker.


In acht Kapiteln wird auf knapp 100 Seiten der Bogen von den Anfängen des Studios bis zum Blick auf die detailfreudige Gestaltung der Produktionen geschlagen. Durchgängig steht dabei einer Textseite eine Bildseite gegenüber, mit der das Beschriebene visualisiert wird.


Eine Zeitleiste, die selbstverständlich durch vorzügliche Bebilderung aufgelockert wird, bietet auf einer Doppelseite einen Überblick über Geschichte und Erfolge des Studios. Kompakt werden die Anfänge des Studios in den 1970er Jahre und die Erweiterung der Firma skizziert, die 1986 von Apple-Mitgründer Steve Jobs gekauft wurde. Der Blick auf die ersten Versuche mit den Kurzfilmen "Tin Toy" und "Die kleine Lampe" bietet auch Einblick in die Wurzeln des Logos von Pixar.


Breiteren Raum nimmt "Toy Story" ein, dessen Produktion ebenso auf einer Text und einer Bildseite geschildert wird wie die Entwicklung der beiden ungleichen Protagonisten Cowboy Woody und Astronaut Buzz Lightyear oder der weiteren Spielzeugfiguren Andys und der Rückkehr dieser Figuren in den Sequels.


In den folgenden Kapiteln werden die einzelnen Kinofilme nicht chronologisch vorgestellt, sondern in Blöcken, durch die Gemeinsamkeiten unterstrichen werden. Der Abschnitt "Wunderbare Welten" widmet sich so unter anderem ""Die Monster AG", "Wall E – Der Letzte räumt die Erde auf", "Alles steht Kopf" und "Soul", während im Kapitel "Erstaunliche Reisen" unter anderem "Das große Krabbeln", "Findet Nemo" und "Oben" präsentiert werden.


Zwingend sind diese Zuordnungen freilich nicht, denn einerseits entführen doch alle Pixar Filme in wunderbare Welten und andererseits geht es immer um fantastische Reisen. So ließen sich letztlich auch unter dem Titel des letzten Filmblocks "Folge deinem Traum" nicht nur "Die Unglaublichen", "Cars", "Ratatouille", "Merida – Legende der Highlands" und "Luca" einordnen, sondern wohl alle Filme dieses Studios.


Gemeinsam ist der Vorstellung dieser Filme der Aufbau der Texte. Auf die Schilderung der Genese des Projekts bietet Autor Simon Beecroft jeweils Einblick in die fundierten Recherchen zu Themen und Locations wie zur Psychologie bei "Alles steht Kopf", zur Meereswelt für "Findet Nemo" oder zu Südamerika für "Oben". Immer wieder vermittelt Beecroft, dessen Liebe zu den vorgestellten Filmen in seinen Texten spürbar ist, auch einen Eindruck von der unglaublich detailreichen Gestaltung dieser Wunderwerke und geht auf die Herausforderung bei der Animation der filmischen Welten ebenso ein wie abschließend jeweils auf Erfolg an der Kinokasse und bei den Oscarverleihungen.


Auf die Vorstellung der Kinofilme folgt ein Kapitel zu den Kurz- und Fernsehfilmen von den Kurzfilmen, die jeweils im Kino vor einem Langfilm laufen, über die so genannten "Sparks Shorts", die als Trainingsfeld für neue kreative Stimmen im Studio geschaffen wurden, bis zu Spin-Offs, bei denen die Geschichten der Kinofilme weitergesponnen oder Nebenfiguren ins Zentrum gerückt werden.


Ganz auf die stupende Liebe zum Detail der Pixar-Filme fokussiert das abschließende Kapitel. Beecroft vermittelt hier nicht nur einen Eindruck von der kunstvollen Gestaltung von Titelsequenzen und Abspannen, sondern blickt auch auf die selbstreferentiellen Grafiken, die sich vielfach im Bildhintergrund finden, und zeigt die Bedeutung von Storyboards und der Produktion von Skulpturen der Figuren als Hilfe bei der Entwicklung der digitalen Versionen auf.


Zum Genuss wird dieses Buch vor allem durch die perfekte Mischung von Text und Bild. Leichthändig vermittelt so einerseits Beecrofts flüssiger Text eine Fülle von Hintergrundinformationen, während andererseits die Bildseiten die Informationen veranschaulichen und gleichzeitig für goßen Sehgenuss sorgen: Für Fans der Pixar Filme eine Pflichtlektüre, für alle anderen ein sehr empfehlenswerter Einstieg in die Wunderwelt dieser Animationsfilme.


Beecroft, Simon, Disney Pixar Museum. Die Geschichte des berühmten Animationsstudios, Carlsen Verlag, Hamburg 2022. 96 S., € 30, ISBN 978-3-8455-1774-2

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