Die 25. Diagonale bietet vom 5. bis 10. April mit 113 Spiel-, Dokumentar-, Kurz-, Animations- und Experimentalfilm wieder einen Überblick über das aktuelle österreichische Filmschaffen. Mit speziellen Programmschienen wird aber auch die heimische Filmgeschichte gepflegt. – Der Kartenvorverkauf startet am 30. März.
Eröffnet wird die Diagonale ´22 mit Kurdwin Aydubs auf der heurigen Berlinale mehrfach ausgezeichnetem Spielfilmdebüt "Sonne". Aydub erzählt darin von drei Wiener Teenagern, die, zwischen kulturellen Traditionen und ihrer Lebenslust zerrissen, nach ihrer Identität suchen.
Im Zentrum des Festivals steht der Wettbewerb, in dem neben "Sonne" auch Ulrich Seidls neuer Spielfilm "Rimini" seine Österreichpremiere feiern wird. Kompromissloses, bildmächtiges Kino bietet auch Peter Brunners letztes Jahr in Locarno uraufgeführter "Luzifer", in dem Franz Rogowski in der Hauptrolle brilliert. Während diese düstere Aussteigergeschichte im April regulär in den Kinos anlaufen wird, hat Sebastian Meises großartiger Gefängnisfilm "Große Freiheit" seinen Kinoeinsatz weitgehend schon hinter sich.
Neben weiteren schon in den Kinos gelaufenen Filmen wie Stefan Ruzowitzkys "Hinterland", Andreas Schmieds "Klammer – Chasing the Line" oder C.B. Yis "Moneyboys" darf man sich auch auf die Uraufführungen der neuen Filme von Adrian Goiginger und Helmut Köpping / Michael Ostrowski feiern. Goiginger erzählt nach seinem autobiographischen Debüt "Die beste aller Welten" in "Märzengrund" von einem jungen Mann, der sich Ende der 1960er Jahre gegen die profitorientierte Gesellschaft wendet und sich für ein radikales Leben im Einklang mit der Natur entscheidet. In "Der Onkel" kehrt dagegen ein verschollen geglaubter Lebemann zu seiner Familie zurück und mischt diese mächtig auf.
Im Bereich des Dokumentarfilms wartet die Diagonale mit Uraufführungen unter anderem von Sabine Derflingers "Alice Schwarzer" und "Alpenland" auf. Während in letzterem Robert Schabus dem Leben im Alpenraum zwischen bewirtschafteten Almen und Tourismuszentren nachspürt, widmet sich Gerald Igor Hauzenberger in "Denn sie wissen, was sie tun" den Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen.
Aber auch "Signs of War", in dem Juri Rechinsky den französischen Kriegsfotografen Pierre Crom porträtiert, feiert in Graz seine Premiere, Constantin Wulffs "Für die Vielen – Die Arbeiterkammer Wien" kommt dagegen von der Berlinale an die Mur.
Auch ein umfangreiches Kurzfilmprogramm, in dem vor allem Nachwuchstalente ihre Arbeiten vorstellen können, und eine Schiene mit Experimental- und Animationsfilmen sowie Musikvideos fehlt nicht. Speziell für Schulklassen wird ein Kinderkino mit den aktuellen Produktionen "Peterchens Mondfahrt" und "Geschichten vom Franz" angeboten.
Ein gemeinsames Special von Diagonale, Österreichischem Filmmuseum, Filmarchiv Austria und ORF Archiv zeigt unter dem Titel "RAUSCH" legendäre Produktionen von Gustav Machatys "Ekstase" aus dem Jahr 1933 über Peter Kubelkas "Schwechater" von 1958 bis zu Michael Glawoggers Trilogie "Nacktschnecken" (2004), "Contact High" (2009) und "Hotel Rock´n´Roll" (2016), der nach Glawoggers Tod von Michael Ostrowski und Helmut Köpping realisiert wurde.
Die Programmschiene "Come and Shoot in Thaliwood" ruft mit vier Filmen die Filmproduktion in Graz während der britischen Besetzung in Erinnerung. Immerhin 17 Filme wurden zwischen 1947 und 1953 in der Steiermark gedreht.
Die Sektion "Zur Person" ist heuer dem Regie-Duo Rainer Frimmel und Tizza Covi gewidmet, deren Filme von Aufzeichnungen aus dem Tiefparterre" (2000) über "Babooska" (2005), "La Pivellina" (2009), "Der Glanz des Tages" (2012) und Mister Universo" (2016) bis zu Aufzeichnungen aus der Unterwelt" (2000) gezeigt werden.
In der Schiene "In Referenz" wiederum werden Werke von Friederike Pezold und Kurdwin Ayub sowie Michael Hanekes zwei Versionen von "Funny Games" zueinander in Beziehung gesetzt. Zugleich wird damit freilich nochmals an den 80. Geburtstag von Haneke am 23. März erinnert.
Weitere Informationen und das komplette Programm finden Sie hier.
Weitere Berichte zur Diagonale ´22:
Comments